Von Opfern und Tätern (Fear4Ears)

  • Rezi


    Inhalt :

    Hamburg zur Weihnachtszeit. ..... die Menschen sind liebevoll und hilfsbereit ... oder trügt der Schein ? ..... Manchmal lohnt sich der Blick HINTER die Fassade, um das wahre Gesicht ..... eines treusorgenden Ehemannes, einer höflichen Schülerin, eines liebevollen Bruders und eines wahnsinnigen Mörders .... zu erkennen.
    Das HSP - "Von Opfern und Tätern" - riskiert diesen zweiten Blick und lauscht, in versiedenen Episoden unterteilt, hinter die Masken von vier Menschen, deren Weg sich schicksalhaft kreuzt. ..... Danach wird nichts so sein wie zuvor ...


    Meinung :


    Durch das Cover und die Inhaltsangabe wird klar, dass alles ZWEI Seiten hat, Nichts ist wie es scheint .... und Nichts einfach nur "Schwarz oder Weiß" ist.

    In vielen Romanen und Filmen kennt man dieses Episoden-System, wo verschiedene Personen etwas zur gleichen bzw. selben Zeit erleben und sich plötzlich ihre Wege kreuzen ... - ich mußte spontan an "11:14" denken (dessen Story und Art zwar eine völlig andere ist ...) -

    Anfangs wirkt alles nur lapidar und oberflächlich, alles scheint harmlos. Doch in den einzelnen Episoden wird hinter die Fassaden geblickt und da zeigt jeder sein eigentliches, sein wahres Gesicht. Doch auch wird schnell klar, dass sie alle etwas gemeinsames haben ... nämlich zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein ..... oder vieleicht doch nicht ? Das Ende lässt es wie ein gewolltes "..." erscheinen ....... - Das Ende bringt nicht nur eine traurige Wendung und einen interessanten Aspekt, sondern zeigt erschreckenderweise wieder einmal, dass nichts ist wie es ist bzw. aussieht. .... Die Story zwingt zum Nachdenken und Hinterfragen ... auch zum Umdenken ..........

    Die Sprecherleistung : Tanja klingt zwar eher nach einer Oberstuflerin als eine 16jährige, aber das ist eigentlich unwichtig und man könnte an einen Druckfehler (auf dem backCover denken). Alle bringen ihre 2 Gesichter glaubhaft rüber - mMn wirkt nix aufgesetzt, unbeholfen oder sonst irgend wie unwirklich ... Top Leistung von Sprechern und Regie.

    Musik, Geräusche, Effekte - Mix und Schnitt sind situations-, ereignis- und szenenbedingt perfekt passend. Man bekommt oder hat das Gefühl nicht bloß zu Hören, sondern selbst jeweils immer dabei zu sein. Die Musik selber ist sehr abwechslungsreich - rockig, popig, .... weihnachtlich .......


    Das Cover ist, wie oben schon beschrieben, schlicht schwarz+weiß und passend zum Inhalt. ... Für meinen Geschmack sehr ansprechend - ähnlich wie OS Amelie - wirkt ggf. lieb- und einfallslos, aber genau das ist es was es eigentlich ausmacht ... mal ist weniger mehr - und so wie es bei HSP nicht immer BOMM BOMM zugehen muß, so muß es nicht immer ein Motiv haben und bunt sein.


    Fazit :

    Von Opfern und Tätern” ist ein HSP, von dem ich mich hab begeistern lassen und was ich so nur von Filmen und Romanen, aber nicht von HSP kenne.

    Ich neige zur Best-Note !


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    Dies ist meine erste (richtige) Rezi ... und würde mich über (ehrliches) Feedback freuen

    . #

    Die einen kennen mich #winkewinke# - die anderen können mich#pokuss#

    " Ersteller des 1. Beitrages 2010,11+12 "

  • Sönke Strohkark

    Von Opfern und Tätern

    Episoden-Hörspiel
    Fear4Ears, im Vertrieb von pop.de
    56 Minuten; 1 CD; 8,95 Euro

    Sprecher:
    Dirk Hardegen, Dilara Schröder, Hans-Henning Stober, Christian Senger, Sabrina Heuer, Bettina Zech, Davia Krogmann, Matthias Ziegann, Karen Schulz-Vobach, André Bethge, Hedi Kriegeskotte, Alexander Bornhütter, Nepomuc von Kornmann, Sönke Strohkark


    Inhalt:
    Hamburg zur Weihnachtszeit. Güte und Milde liegen in der Luft - die Menschen sind liebevoll und hilfsbereit... oder trügt der Schein? Manchmal lohnt sich der Blick HINTER die Fassade, um das wahre Gesicht eines treuen Gatten, einer braven Schülerin und eines liebevollen Bruders zu erkennen – Oder die Motive eines eiskalten Killers zu verstehen. Das Hörspiel "Von Opfern und Tätern" riskiert diesen zweiten Blick und lauscht in fünf Episoden hinter die Masken von vier Menschen, deren Weg sich schicksalhaft kreuzt. Danach wird nichts so sein wie zuvor…


    Kritik:

    Hamburg, Vorweihnachtszeit. Ein scheinbar zufälliges tragisches Ereignis verbindet vier Personen miteinander. "Von Opern und Tätern" rollt dieses Ereignis von hinten auf - mit viel Finesse. Vom Inhalt möchte ich eigentlich gar nichts weiter schreiben, es wäre schade. Selber hören ist hier angesagt!

    Aus verschiedenen Perspektiven pellt sich die Geschichte scheibchenweise ans Tageslicht, wobei die Stimmung mit jedem Track weiter abkippt, denn auch die Gedanken der Protagonisten werden gnadenlos vor dem Hörer ausgebreitet. Die clever verwobene Story zaubert dabei ständig neue Überraschungen aus dem Hut, welche die Begebenheiten in immer anderem Licht erscheinen lassen. Sein ist hier wesentlich mehr als der erste Schein - und dieser trügt den Hörer ein ums andere Mal...

    Sönke Strohkark (Buch, Regie, Produktion) hat mit einem guten Cast und guten Sounds diese kleine Hörspielperle erdacht und umgesetzt. Mit Bettina Zech, Sabrina Heuer, Dirk Hardegen, Dilara Schröder, Hans-Henning Stober, Christian Senger und anderen ist das bei Fear4Ear erschienene Hörspiel stark besetzt. Die Musik von Ralf Pantel ergänzt die kühle Hamburger Kulisse, drängt sich aber nur selten in den Vordergrund, so dass man sich voll aufs ausgeklügelt angelegte Geschehen konzentrieren kann.

    Die Genre-Zuordnung fällt nicht ganz leicht. Episoden-Drama bietet sich vielleicht am ehesten an: Die in die Katastrophe führenden Verbindungen zwischen den einzelnen Personen ergeben sich erst im Laufe des Hörspiels, und der Zufall tut ein Übriges dazu.

    Auch am Ende der CD lauert noch einmal eine Überraschung auf den Hörer: Der letzte Track ist für Dirk Hardegen alleine reserviert: "Thank God, it's Christmas" zeigt, was Dirk neben dem Sprechen von Hörspielen noch so alles drauf hat... *g

    Wer sich für Hörspiele fernab ausgetretener Pfade begeistern kann, dem möchte ich "Von Opern und Tätern" ans Herz legen: tolle Idee, starke Umsetzung.


    Fazit:

    Feines abgründiges Hörspiel mit Finesse, das man sich nicht entgehen lassen sollte!


    Weitere Infos und Bezug: http://www.fear4ears.de/ ; http://www.pop.de/

  • Wie ich schon im "meinTag"-Thread schrieb, ist diese Erzählstruktur eine, die mir ganz besonders zusagt. Hinzukommend die Geschichte ansich und zusammen mit "übernacht" von der Lauscher-Lounge das Trio-Grandioso !

    Und auch hier gibt es am Schluss eine Wendung, die man so nicht erwartet und auch hier eher traurig als faszinierend. Sehr gut sind hier die inneren Monologe, die oft in einen schönen Gegenzug liegen als das was sie sagen. Besonders die Tussi und der genervte Ehemann, sind teils amüsant teils erschreckend.

    Und stimmt, als ich hier die Ähnlichkeit der Struktur zu dem Film 11:14 las, kam er mir wieder in Erinnerung. Ebenfalls grandios gemacht.



  • Habe das Hörspiel ebenfalls die Tage gehört.

    Hervorragend! Wie man hier eine Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln hört und immer neue Facetten der Geschichte und Einzelheiten zu den Charakteren erfährt ist famos in Szene gesetzt worden. Letztendlich erfährt man, vor allem durch die inneren Monologe, Details die wirklich erschreckend sind und der Titel des Hörspiels somit wie die Faust aufs Auge passt.
    Dicke Empfehlung von mir.

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